Statement der Jury
Wolfgang Lüttgens' künstlerische Praxis zeichnet sich durch eine werkimmanente Stringenz und gegenwärtige Relevanz aus, die uns als Jury von Update Cologne in diesem Jahr überzeugt hat. Der zeitgenössischen medialen Bilderflut und der damit verbundenen Aufmerksamkeitsökonomie tritt er mit seinen Arbeiten entgegen, die dem Blick Konzentration abverlangen.
Seine Werke entziehen sich der Kategorisierung in ein einzelnes Medium oder eine feste Gattung und vereinen häufig Elemente aus Zeichnung, Fotografie, Skulptur und Installation. Was sie jedoch in ihrer Vielseitigkeit verbindet, ist die außergewöhnliche Präzision der Bildsprache des Künstlers, die konsequent unsere Wahrnehmung herausfordert. Dabei dienen ihm unter anderem konventionelle Displays wie Vitrinen oder Sockel als ästhetische Experimentierfelder für eine subtile Hinterfragung tradierter Erwartungen und Sehgewohnheiten.
Seine bildimmanenten digitalen wie analogen Techniken der Schichtung, Montage, des Verbergens und Fragmentierens verfremden die vermeintliche Eindeutigkeit der Wirklichkeit zu einer eigenen Bild-Realität, die zwischen Innen- und Außensicht changiert.
In feinsinniger formalästhetischer Bezugnahme auf die jeweilige Ausstellungsumgebung thematisiert Wolfgang Lüttgens beispielsweise die Definition von Raum durch die Linie und bricht den entstandenen Illusionsraum durch Farbflächen. Die Jury freut sich auf den Dialog zwischen seinen differenzierten Arbeiten und den Beschaffenheiten der Kunsträume in der Michael Horbach Stiftung.
Astrid Bardenheuer (Leiterin artothek), Friedrich Boell (Medienkünstler / Leiter 3D Lab KHM / Vorstandsmitglied Kulturwerk des BBK), Maurice Funken (Direktor Neuer Aachener Kunstverein), Birgit Laskowski (Kunstvermittlerin, Kunstmanagerin und Kuratorin), Anne Mager (Kuratorin, Kunstmanagerin, Autorin, Lehrbeauftragte FH Köln), Nadine Müseler (Referentin für Bildende Kunst, Literatur und Neue Medien im Kulturamt der Stadt Köln), Kriz Olbricht (Bildender Künstler) sowie Julia Reich (kuratorisch-wiss. Mitarbeiterin Adolf-Luther-Stiftung/ Doktorandin RUB)
Jury Statement
Wolfgang Lüttgens' artistic practice is characterized by a work-immanent stringency and contemporary relevance that convinced us as the jury of Update Cologne this year. He confronts the contemporary flood of media images and the associated attention economy with his works, which demand concentration from the viewer.
His works defy categorization into a single medium or fixed genre and often combine elements of drawing, photography, sculpture and installation. What unites them in their versatility, however, is the extraordinary precision of the artist's visual language, which consistently challenges our perception. He uses conventional displays such as display cases or plinths as aesthetic fields of experimentation for a subtle questioning of traditional expectations and viewing habits.
His image-immanent digital and analog techniques of layering, montage, concealment and fragmentation alienate the supposed unambiguity of reality into a pictorial reality of its own, which oscillates between an interior and exterior view.
With subtle formal-aesthetic reference to the respective exhibition environment, Wolfgang Lüttgens addresses, for example, the definition of space through the line and breaks up the resulting illusionary space with color surfaces. The jury is looking forward to the dialog between his differentiated works and the nature of the exhibition spaces in the Michael Horbach Foundation.
Astrid Bardenheuer (Head of Artothek), Friedrich Boell (Media Artist / Head of 3D Lab KHM / Member of the Board Kulturwerk des BBK), Maurice Funken (Director Neuer Aachener Kunstverein), Birgit Laskowski (Art mediator, art manager and curator), Anne Mager (curator, art manager, author, lecturer at Cologne University of Applied Sciences), Nadine Müseler (consultant for visual arts, literature and new media at the Cultural Office of the City of Cologne), Kriz Olbricht (visual artist) and Julia Reich (curatorial-academic employee Adolf Luther Foundation/ PhD student RUB)
Die Ausstellung wird am Sonntag, den 12. Januar 2025 mit einer Vernissage eröffnet und eine rund sechswöchige Laufzeit haben bis zum 23. Februar 2025 (Aufbau in der Woche ab dem 7. Januar 2025, Vermittlungsformat am 26. Januar 2025, Finissage und Katalogpräsentation am 23. Februar 2025 und Abbau bis 25. Februar 2025).
The exhibition will open with a vernissage on Sunday, January 12, 2025 and will run for approximately six weeks until February 23, 2025 (installation in the week starting January 7, 2025, mediation format on January 26, 2025, finissage and catalog presentation on February 23, 2025 and dismantling until February 25, 2025).
In 2025 wird es eine interessante Ergänzung des Ausstellungsprogramms geben, denn erstmalig wird ein begleitendes didaktisches Projekt in Kooperation mit Studierenden des transdisziplinären Ergänzungs-Studiengangs "Museumsstudien" des Kunsthistorischen Instituts der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn stattfinden. Dessen Ergebnisse sollen im dritten, an die beiden Haupträume angrenzenden Raum parallel zur Ausstellung präsentiert werden. Der Künstler und das Team von Update Cologne sind gespannt auf diese Zusammenarbeit und den bestimmt für beide Seiten gewinnbringenden Dialog an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft!
Das Format erzielt u. a. eine Interaktion zwischen den ausgewählten Künstler*innen und den Studierenden und setzt somit die Bereitschaft der Kunstschaffenden zum Austausch mit den angehenden Kulturwissenschafler*innen voraus. Das praxisorientierte Konzept wird als Master-Lehrveranstaltung des Universitäts-Instituts ab Semesterbeginn in den organisatorischen Ablauf der Ausstellungsplanung mit einbezogen und soll auch Niederschlag in der Publikation und den begleitenden Vermittlungsformaten finden.
In 2025, there will be an interesting addition to the exhibition program, because for the first time, an accompanying didactic project will take place in cooperation with students from the transdisciplinary supplementary course “Museum Studies” at the Institute of Art History at the Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. The results of this project will be presented in the third room adjacent to the two main rooms parallel to the exhibition. The artist and the Update Cologne team are looking forward to this collaboration and the dialog at the interface between art and science, which is sure to be profitable for both sides!
The practice-oriented concept will be included in the organizational process of the exhibition planning as a course offered by the university institutes from the start of the semester and will also be reflected in the publication and the accompanying educational formats.
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